Unterrichtskonzepte für die Klassenstufe 1-3

In der Grünauer Schule wird seit der Entwicklung zur Gemeinschaftsschule die Schulanfangsphase weiter ausgebaut. Zur Zeit gibt es 8 Lerngruppen, die in dreijähriger Altersmischung arbeiten.

Alle Lerngruppen lernen nach unterschiedlichen reformpädagogischen Aspekten, indem u.a. die Prinzipien von Peter Petersen bzw. Maria Montessori angewendet werden. Es gibt vielfältige Lernangebote, wie z. B. Werkstattarbeit, Freiarbeit, Projekte, Wochenplanarbeit und Clubunterricht.

Jedes Kind kann in seiner Gruppe seine individuellen Lernfortschritte machen und erhält vielfältige Förderangebote. Das soziale Lernen ist ein Schwerpunkt und nimmt großen Raum im Schulalltag ein. Die Kinder können sich an Vorbildern orientieren und durch Nachahmung lernen. Regeln, Rituale und Arbeitstechniken werden von den Kindern an ihre Mitschüler weitergegeben. Nicht nur Lehrer und Erzieher einer Lerngruppe arbeiten eng zusammen, sondern auch zwischen den Lerngruppen findet ein kontinuierlicher Erfahrungsaustausch statt. Bei der Gestaltung von Projekten, im Sportunterricht und bei Festen gibt es viele Berührungspunkte und Gemeinsamkeiten.

Zu den Konzepten der einzelnen Lerngruppen:

Konzept der Lerngruppe A, B und C

Konzept der Montessori-Lerngruppen D und E

Konzept der Lotus-Lerngruppen F, H und J

Konzept der Lerngruppen A, B und C

1. Tagesbeginn

In der Zeit zwischen 7.30 bis 7.50 Uhr können die Kinder den Klassenraum betreten. Sie packen die Schulsachen für den Tag aus der Schulmappe in ihren Stehordner. Anschließend können sie sich unterhalten, lesen, nutzen die vorhandenen Lernspiele oder beginnen schon mit ihren Werkstattaufgaben.

Die Erstklässler sind stolz darauf, endlich Schulkinder zu sein. Wir möchten dieses Gefühl stärken, die Selbständigkeit erhöhen und für eine ruhige Atmosphäre auf unserer Etage sorgen. Deshalb sollen die Kleinen so früh wie möglich, spätestens nach den Herbstferien, nicht mehr von den Eltern bis zum Klassenzimmer gebracht werden. Zweit- und Drittklässler sollen grundsätzlich alleine in den Raum ihrer Lerngruppe kommen.

Bei der Erziehung zur Selbständigkeit und Unabhängigkeit benötigen wir die Unterstützung der Eltern. Dazu gehört:

  • Ich gehe alleine zum Klassenraum.
  • Ich komme pünktlich.
  • Ich trage meine Schulsachen alleine.
  • Ich ziehe mich alleine um und sorge für Ordnung an der Garderobe.
  • Ich packe meinen Stehordner allein.
  • Ich verhalte mich ruhig und rücksichtsvoll im Klassenraum.

2. Gesprächskreis

Jede Woche beginnt mit dem Gesprächskreis. Hier haben alle die Gelegenheit von schönen Erlebnissen zu berichten. Wer möchte, kann auch Sorgen, Ärgernisse oder Probleme zur Sprache bringen. Außerdem werden Absprachen für die anstehende Schulwoche getroffen. Es gelten folgende Gesprächsregeln:

  • Nur einer redet.
  • Wir hören aufmerksam zu.
  • Wir lassen uns ausreden.
  • Wir sprechen laut und deutlich.
  • Wir konzentrieren uns auf das Wichtige.

 

3. Clubunterricht

Die Kinder haben 8 Clubstunden in der Woche – jeweils 4 in Mathematik und 4 in Deutsch. In diesen Stunden treffen sich die Schüler der gleichen Jahrgangsstufe in einem Raum zum gemeinsamen Unterricht. Hier werden neue Lerninhalte bearbeitet, Arbeitstechniken geübt und Schwerpunktprobleme besprochen, die für die selbständige Arbeit im Werkstattunterricht unbedingt nötig sind.

 

4. Werkstattstunden

In diesen Stunden bearbeiten die Kinder die Lerninhalte in den Bereichen Sachkunde, Kunst, Musik und teilweise Deutsch und Mathematik.

Der Unterricht wird in Form von Werkstätten zu den folgenden Themen angeboten: Kennenlernen, Verkehrserziehung, Herbst, Märchen / Weihnachten, Winter, 5-Sinne, Frühling / Ostern und Tiere.

Jedes Kind erhält einen Arbeitsplan mit den Aufgaben seiner Altersstufe, die in Pflicht- und Wahlaufgaben unterteilt sind. Es kann in seinem eigenen Tempo arbeiten, wird aber dazu angehalten, die Arbeitszeit intensiv zu nutzen. Besonders leistungsstarke Kinder haben die Möglichkeit die schwierigeren Aufgaben der älteren Kinder zu lösen. Kinder, die bei der Lösung einer Aufgabe überfordert sind, bekommen inpiduelle Unterstützung durch uns Lehrer oder durch den Erzieher. Jede Werkstatt wird in einer gemütlichen Runde aller Kinder der Lerngruppen A, B, C eröffnet und beendet. Dabei wird gesungen, es werden Lieder und Gedichte vorgetragen, Geschichten vorgelesen, Sketche gespielt, Rätsel geraten oder manchmal auch eine DVD zum Thema angeschaut.

Damit eine ruhige und harmonische Arbeitsatmosphäre herrscht, wurden gemeinsam mit den Schülern diese Arbeitsregeln aufgestellt:

  • Wir flüstern.
  • Wir arbeiten.
  • Wir schleichen.
  • Wir helfen.

Nach Beendigung einer Werkstatt wird die Arbeitsweise mit den Kindern ausgewertet. Oft erhält jeder noch eine zusätzliche schriftliche Einschätzung.


5. Clubwochen

Im Anschluss an die meisten Werkstätten wird eine Clubwoche mit dem Schwerpunkt Deutsch / Mathematik durchgeführt. In dieser Zeit haben die Kinder zwei Deutschstunden und eine Mathematikstunde (abwechselnd mit einer Deutsch- und zwei Mathematikstunden) am Tag gemeinsam mit den Schülern der gleichen Klassenstufe. Auch der Musik- und Kunstunterricht wird altershomogen unterrichtet. Die Sportstunden finden wie gewohnt statt.


6. Englisch

Die Drittklässler der Lerngruppen A, B, C haben gemeinsam wöchentlich zwei Stunden Englisch.


7. Sport

Der Sportunterricht findet jahrgangsübergreifend statt. Einmal in der Woche sind die Schülerinnen und Schüler der Klasse 3 nicht dabei, weil sie zum Schwimmunterricht gehen.


8. Frühstücksband ( 09.25 - 10.10 Uhr )

Nach dem ersten Block (zwei Unterrichtsstunden) haben die Kinder gemeinsam mit ihrer Lerngruppenleiterin von 9.25 Uhr bis 9.45 Uhr Frühstückspause. In dieser Zeit wird vorgelesen, Musik gehört, mitunter werden Probleme und Konflikte geklärt und die Kinder können erzählen, worauf sie stolz sind, was sie freut oder ärgert. Es herrscht eine gemütliche, ruhige und entspannte Atmosphäre. Die anschließende Pause auf dem Hof bietet die Möglichkeit zum Rennen, Spielen und Klettern. Wer möchte, kann sich aber auch in den „Garten der Ruhe“ zurückziehen.


9. Beurteilungen / Bewertung

Die Lerninhalte werden vom Berliner Rahmenplan vorgegeben. In der 3. Klasse werden die vom Schulgesetz vorgegebenen Klassenarbeiten geschrieben. Außerdem erfolgen sowohl in dieser Klassenstufe wie auch in Klasse 1 und 2 häufig kleine schriftliche Kontrollen. Unter den Tests ist in einer Übersicht erkennbar, wie das einzelne Kind im Vergleich zu den Mitschülern seiner Altersgruppe abgeschnitten hat. Am Ende der 3. Klasse werden jährlich die Vergleichsarbeiten in Deutsch und Mathematik geschrieben.

In unseren Lerngruppen erhalten die Kinder der Klassenstufe 1 und 2 am Ende des Schuljahres ein Zeugnis mit verbaler Beurteilung. Zum Ende des ersten Halbjahres wird ihre Leistung mit einem „Kleinen Winterzeugnis“ anerkannt. In der Klassenstufe 3 haben wir seit zwei Jahren sehr gute Erfahrungen mit der Bewertung durch Noten gemacht. Die Kinder erhalten dann zum Halbjahr und zum Endjahr ein Notenzeugnis. Das Arbeits- und Sozialverhalten wird mit einem Indikatorenzeugnis eingeschätzt.

 

10. Rituale
  • Begrüßung: Der Tag beginnt mit einem Begrüßungsspiel, -lied oder -spruch.
  • Datum: Der Datumskalender (Jahreszeit, Monat, Tag, Wochentag) wird täglich vom verantwortlichen Kind eingestellt. Jeden Morgen liest ein Kind das Datum vor.
  • Erzählstein / Bücherwurm / Erzählball: Im Kreis darf nur sprechen, wer den Erzählstein (bzw. Bücherwurm, Erzählball) in der Hand hält. Wer erzählt hat, darf ihn an das nächste Kind weitergeben.
  • Patenschaften: Um den Erstklässlern zu helfen, sich schnell im Schulleben zurechtzufinden, übernehmen ältere Kinder aus der Lerngruppe gern die Patenschaft. Die Paten helfen, lesen vor und unterstützen bei schwierigen Aufgaben.
  • Geburtstage: An seinem Geburtstag steht das Kind im Mittelpunkt. Die Lerngruppe gratuliert, es gibt eine kleine Überraschung und alle singen ein Lied.  Fasching: Die Lerngruppen A, B, C feiern gemeinsam Fasching. Am Vormittag wird hier  das Faschingsfest mit dem Lernen verbunden. Den Nachmittag genießen die Kinder mit Spaß, Spiel und Tanz.
  • Chefaufgaben / Ämter: Die Kinder übernehmen regelmäßig für einen längeren Zeitraum Ämter in der Klasse und sind dann die Chefs für diesen Bereich.
  • Aufräummusik: Wenn am Ende des Werkstattunterricht Musik erklingt, wissen die Kinder, dass sie die Arbeit beenden und aufräumen sollen. Lernmaterialien müssen an die ursprüngliche Stelle zurückgestellt und der Platz aufgeräumt werden.

11. Gemeinsame Höhepunkte
  • Crosslauf: Jedes Jahr im Herbst nehmen wir am Crosslauf teil. Klassenfahrten: Die Lerngruppen A, B, C unternehmen jedes Jahr gemeinsam eine Klassenfahrt.
  • Sportfest: Einmal jährlich findet ein Sportfest statt, an dem wir uns beteiligen.
  • Projekttag Mathematik: Alle altersgemischten Lerngruppen der Klassenstufe 1-3 führen gemeinsam einen Projekttag mit dem Thema „Abenteuer Mathematik“ durch.
  • Projekttag Deutsch: Alle altersgemischten Lerngruppen der Klassenstufe 1-3 führen gemeinsam einen Deutsch - Projekttag durch.
  • Projektwochen: In den letzen beiden Schulwochen arbeiten die Kinder der LG A, B, C in Projekten. 1/3 der Kinder übt für das Einschulungsprogramm zur Begrüßung der neuen Lernanfänger. Die anderen beschäftigen sich mit einem bestimmten Thema. In den vergangenen beiden Jahren waren es die Themen „Grünau“ und „Köpenick“. Am Ende der Projekttage stellen beide Gruppen ihre Ergebnisse vor.

Konzept der Montessori-Lerngruppen D und E

1. Gleitender Beginn

Der Schultag beginnt bei uns gleitend. In der Zeit zwischen 7.30 bis 7.50 Uhr können die Kinder den Klassenraum betreten und mit der Arbeit beginnen, sich Materialien auswählen, beraten lassen, Bücher anschauen, leise unterhalten, Pflanzen pflegen oder ähnliches. Die Klassenzimmertür soll geöffnet bleiben, damit eine einladende Atmosphäre entsteht. Die Kinder dürfen auch im Flur und in anderen Räumen arbeiten.

Für den Erhalt und für das Entstehen einer ruhigen Arbeitsatmosphäre benötigen wir die Unterstützung der Eltern. Die Erstklässler sollen, so früh wie möglich, spätestens nach den Herbstferien im Foyer verabschiedet werden. Zweit- und Drittklässler sollen grundsätzlich alleine zur Lernetage kommen.

Auch die Erwachsenen müssen sich an das Flüstergebot halten. Wichtige Fragen an die pädagogischen Mitarbeiter können im Vergissmeinnichtheft schriftlich gestellt werden. Sie werden von uns so schnell wie möglich beantwortet. Bei der Erziehung zur Selbständigkeit und Unabhängigkeit benötigen wir die Unterstützung der Eltern. Dazu gehört:

  • Ich gehe alleine zur Lernetage.
  • Ich komme pünktlich. (Um 7.50 Uhr im Klassenzimmer.)
  • Ich trage meine Schulsachen alleine.
  • Ich ziehe mich alleine um und sorge für Ordnung an meinem Schrank.
  • Ich verhalte mich rücksichtsvoll, wenn andere schon arbeiten.

2. Morgenkreis

Ab 8.00 Uhr folgt meistens der Morgenkreis. Dabei beginnen wir den Morgen oft mit einem Lied. Im Kreisgespräch lernen die Kinder, sich vor der Gruppe zu äußern, zuzuhören, auf andere einzugehen, spannend oder informativ zu erzählen, Konflikte zu benennen und vieles mehr. Der Kreis bietet auch die Möglichkeit sich Hilfe für die Freiarbeit zu holen, bzw. Gruppen- und Partnerarbeiten zu organisieren.

3. Freiarbeit

Ein wichtiges Element der Montessori-Pädagogik ist die freie Wahl. Daher legen wir großen Wert auf die tägliche Freiarbeit. In der Regel stellen wir für diese Arbeitsform täglich 1 - 2 Unterrichtsstunden zur Verfügung.

Freiarbeit bedeutet nicht, dass es keinen inhaltlichen Rahmen gibt.

Idealerweise bedeutet die freie Wahl, dass die Kinder frei entscheiden sollen, welche Arbeit sie wählen, wie lange sie daran arbeiten und ob sie mit einem Partner arbeiten. Die Fähigkeit, frei zu wählen, ist bei den Kindern unterschiedlich weit entwickelt. Sie sollen dabei nicht sich selbst überlassen bleiben, sondern mit Unterstützung der Lehrerin lernen, Entscheidungen zu treffen. Hierfür nutzen wir die Lerntagebuchgespräche.

Die freie Wahl des Lernpartners muss auch gelernt sein. Arbeitswilligkeit- und fähigkeit darf darunter nicht leiden. Es ist nicht immer der beste Freund auch der beste Arbeitspartner.

Wir erwarten von den Kindern, dass sie begonnene Arbeiten auch beenden, bzw. mit uns in Dialog treten.

Bei der freien Wahl zeigt sich, welches Arbeitsgebiet dem Kind leicht fällt und wo es Schwierigkeiten hat. Der Fehler dient als Wegweiser beim Lernen. Die freie Wahl ermöglicht es den Lehrerinnen und Erzieherinnen individuelle Voraussetzungen und Fortschritte der Schülerinnen und Schüler zu beobachten. Neue Materialien werden in dieser Phase vorgestellt.


4. Zuhause
  • Wie wird zu Hause mit dem Prinzip „Alle Menschen machen Fehler- Der Fehler ist unser Wegweiser“ umgegangen?
  • Bekommt das Kind auch zu Hause die Möglichkeit der Wahl?
  • Gibt es Pflichten die das Kind zu Hause übernimmt?
  • Wie weit ist das Kind von Lob abhängig?
  • Löst das Kind „schwierige“ Situationen selber oder helfe ich als Erwachsener mal schnell?

5. Vorbereitete Lernumgebung

Bei der Gestaltung der Klassenräume ist es uns wichtig, den Kindern eine angenehme Lernatmosphäre zu bieten.

Die Mathematik- und Sprachmaterialien werden in Regalen nach Schwierigkeitsstufen geordnet dargeboten. Diese Materialien können ergänzt werden, wenn bei der individuellen Beobachtung von Kindern festgestellt wird, dass ein bestimmtes Angebot nötig ist.

Da das Lernangebot für Lernanfänger am Anfang noch oft zu groß ist, wird in den ersten Lernwochen eine bestimmte Auswahl an Arbeitsmitteln „am gedeckten Tisch“ dargeboten. Im Klassenraum und im Hortraum befinden sich auch Materialien für die Sinnesschulung, lebenspraktische Übungen und eine Leseecke.

Bei den Materialien achten wir auf die Ästhetik, Begrenzung auf ein Lernziel, Selbstkontrolle und Selbsttätigkeit. Die meisten Materialien gibt es nur einmal in jedem Raum, manche nur einmal für beide Gruppen.


6. Fachunterricht

Englisch
Im 3. Schuljahr erhalten die Kinder wöchentlich zwei Fachstunden Englisch. Im Englischunterricht wird handlungsorientiert gearbeitet.

Sport
Der Sportunterricht findet jahrgangsübergreifend statt. Einmal die Woche sind die Schülerinnen und Schüler der Klasse 3 nicht dabei, weil sie zum Schwimmunterricht gehen.


7. Projektarbeit

Für Projekte greifen wir thematische und methodische Anregungen der Schüler gerne auf.

Bei der Projektarbeit lernen die Kinder unterschiedliche Methoden kennen: Referate, Ausstellungsbesuche, Experimente, Theaterstücke, Projektbücher, Plakate, Hinzuziehung außerschulischer Experten und mehr.

Sie lernen ihre Ergebnisse auf unterschiedlichste Art und Weise zu präsentieren. Dabei wird die Selbständigkeit, die Sprachkompetenz, die Fähigkeit seine Meinung zu äußern und das Verantwortungsbewusstsein gefördert.

In die Projektarbeit integrieren wir die Fächer Musik und Kunst.

 
8. Gesundheitsfördernde Pause

Wir gliedern die Pause in eine Essenspause und in eine Bewegungspause. Während der Frühstückspause achten wir darauf, dass die Kinder in einer ruhigen Atmosphäre essen und trinken. Die Eltern sollen ihren Kindern „gesunde Nahrung“ mit in die Schule geben. Die Bewegungspause verbringen die Kinder auf dem Schulhof. Während der Regenpausen müssen sie im Gebäude bleiben.

 
9. Rituale

Um für die Kinder den Tag zu strukturieren, arbeiten wir mit Ritualen wie: Morgenkreis, Klangschale, Gesprächsstein, Datumshaus, Helfersystem und Ämtern.

 
10. Indiviuelle Lernwege

Der Unterricht orientiert sich stark am einzelnen Kind. Die Lehrer beobachten die Lernentwicklung der einzelnen Kinder detailliert.

In Gesprächen lernen die Kinder, eigene Stärken und Schwächen zu erkennen. Bei der Wahl der Lerninhalte und der Niveaustufen werden sie vom Lehrer beraten. Das ist nicht immer ganz einfach für die Kinder, da sie auch lernen müssen mit Misserfolgen umzugehen und Ratschläge anzunehmen.


11. Beurteilungen

Die Lerninhalte in unseren Lerngruppen werden vom Berliner Rahmenplan vorgegeben. Dementsprechend muss die allgemein geltende Anzahl von Klassenarbeiten mitgeschrieben werden. Ebenso nehmen wir an den Vergleichsarbeiten teil.

In unseren Lerngruppen erhalten die Kinder am Ende des Schuljahres Indikatorenzeugnisse mit verbaler Beurteilung. Es werden keine Noten erteilt. In der 3. Jahrgangsstufe findet außerdem ein Halbjahresgespräch mit den Eltern und Kindern statt.

Konzept der Lotus-Lerngruppen F, H und J

Mit Lotus arbeiten heißt für uns fLexibel, kompetenzOrientiert, ganzheiTlich, individUell und selbstStändig die Unterrichtsinhalte auf die Schülerinnen und Schüler abzustimmen, so dass sich jedes Kind stabiles Basiswissen und beständige Basisfertigkeiten aneignet und Schlüsselkompetenzen wie Teamfähigkeit, Selbstständigkeit und Kritikfähigkeit erwirbt.


1. Arbeit nach dem Lotusplan

Die Lotusplanungsmethode stammt aus dem Bereich der Portfolioarbeit. Der Lotusplan dient den Pädagogen als Planungsinstrument ihres Aufgabenbereiches. Dabei orientieren wir uns an einem Projektthema. Diesem werden unter ganzheitlichen Gesichtspunkten die Lerninhalte zugeordnet. Sie generieren sich aus den Unterrichtsfächern und den Rahmenplaninhalten.

Bild Die Planung beginnt mit der Festlegung eines Projektthemas. Dieses Projektthema ist Ausgangspunkt für alle weiteren Planungen. Für alle Projekte ist ein Bearbeitungszeitraum festgelegt.

Passend zum Projekt können bis zu 8 Unterrichtsfächern zugeordnet werden.

Jedes Unterrichtsfach umgeben nun wiederum acht Kästchen. In ihnen sind Inhalte, Materialien, Methoden oder Zielformulierung angegeben.


2. Rhythmisierung

Eine Struktur, die sich wiederholt und verlässlich ist, und sich außerdem durch einen Wechsel von Anspannung und Entspannung, Lernen und Spielen sowie Arbeiten und Feiern auszeichnet, bietet beste Voraussetzungen zum selbstständigen und vollständigen Lernen.

Deshalb gliedern wir das Schuljahr in 6 große Projekte. Diese Projekte sind in ihrer Dauer nicht gleich, gehen aber jeweils über mehrere Wochen. Außerdem wird es auch kleinere Themengebiete geben, die keinem Projekt zugeordnet sind und durch den fehlenden Zusammenhang auch keinem Projekt willkürlich zugeordnet werden.

Im Schuljahr feiern wir gemeinsam die Geburtstage der Kinder, Weihnachten, Fasching und das Sommerfest. Jährlich wiederkehrende Höhepunkte sind die Klassenfahrt, die Spaßolympiade, der Projekttag Deutsch, der Projekttag Mathematik und die Projektwoche in der letzten Schulwoche.

Die Schulwoche strukturiert sich wie folgt: Die Woche beginnt mit einem gemeinsamen Morgenkreis der Lerngruppen F, H und J. Innerhalb dieser Montagskreise werden Projektthemen eröffnet, Ziele formuliert, Absprachen getroffen, präsentiert oder, oder, oder

Die Basisstunden und Freiarbeitsstunden sind im Stundenplan festgelegt und für alle Beteiligten nachvollziehbar und erwartbar.

Jede Woche wird in der Lerngruppe beendet im Wochenabschlusskreis. Er bietet die Möglichkeiten der Reflexion der Woche, der Präsentation und des Sammelns neuer Ideen für die kommende Woche und dient der Einstimmung ins Wochenende.

Die Ankommenszeit in der Schule ist von 7.30 Uhr bis 7.50 Uhr. In diesem Zeitfenster kommen die Kinder an, sortieren ihre Sachen, bereiten sich auf den Unterricht vor und haben noch Zeit für die so wichtigen Gespräche mit ihren Klassenkameraden. Die Zeit zwischen 7.50 Uhr und 8.00 Uhr ist schon Arbeitszeit, in der gelesen werden soll. Nach einer ersten Arbeitsphase frühstücken wir gemeinsam in den Lerngruppen, um im Anschluss daran eine bewegte Pause auf dem Hof zu erleben. Nun geht es in die zweite große Arbeitsphase. An diese schließt sich die Mittagspause an. Diese Pause bietet wieder viel Möglichkeit der Bewegung. Gestaltet werden kann diese Pause, wie auch die erste Hofpause mit den „Buddyangeboten“. Nach der Mittagspause haben die Schülerinnen und Schüler, je nach Klassenstufe, noch unterschiedlich lange Unterrichtszeit.

Im Anschluss an die Unterrichtszeit werden die Kinder von den Pädagoginnen des offenen Ganztagsbetriebes (Hort) übernommen.


3. Methoden

In den Lotusklassen werden ausgewählte didaktische Methoden miteinander verzahnt, um den individuellen Lerntypen und den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden. Eigenverantwortliches Lernen, unterschiedliche Sozialformen und klassenübergreifende Projekte sind uns wichtig. Hierbei legen wir Wert darauf, dass in homogenen Basisstunden die Voraussetzungen für die Freie Arbeit und das soziale Lernen in der Jahrgangsmischung vermittelt werden.

Homogene Basisstunden in den Fächern Deutsch, Mathematik und Sachunterricht bauen Grundlagen für die jeweilige Alters- und Klassenstufe auf, die Kinder für das Lernen in der Freiarbeit benötigen. Sie werden von den Kindern als Sonnen-, (1.Klasse), Mond-, (2.Klasse) und Stern Stunden, (3.Klasse), bezeichnet. Im dritten Schuljahr kommen die Fächer Englisch und Schwimmen dazu.

Heterogene Freiarbeitsstunden, in denen die Kinder ihre Fähigkeiten im sozialen Verbund der Klassengemeinschaft erproben und das erworbene Wissen aus den Basisstunden selbständig anwenden. Altersgemischt werden auch die Fächer Sport, Musik, Kunst unterrichtet. Der individuelle Wochenplan bildet die Arbeitsgrundlage für Schüler, Lehrer und Eltern und ist verbindlich.


4. Lernumgebung

Eine vorbereitete und kindorientierte Umgebung ist die Voraussetzung für erfolgreiches Lernen. Für den Deutsch-, Mathematik- und Sachunterricht gibt es Bücher und Arbeitshefte. Die Möglichkeit des Förderns und des Forderns und die Berücksichtigung des eigenen Lerntempos sind für die Auswahl des Lehrwerks ausschlaggebend. In regelmäßigen Abschnitten erfolgen Lernstandserhebungen und Rückmeldungen.

Für den offenen Unterricht stehen Materialien aus der Montessori Pädagogik und andere Lernmaterialien zur Verfügung, mit denen unserem Anspruch auf das Gleichgewicht zwischen Kopf- und Handarbeit im Sinne des Handlungsorientierten Unterrichts Rechnung getragen wird.

 

5. Gemeinschaft

Unser Ansatz im Rahmen der Gemeinschaftsentwicklung ist die Stärkung der emotionalen Entwicklung aller Kinder. Die emotionale Entwicklung ist ein lebenslanger Prozess und gleichzeitig Fundament aller Entwicklungsbereiche:

  • der motorischen Entwicklung
  • der sprachlichen Entwicklung
  • der sozialen Entwicklung
  • und der intellektuellen Entwicklung.


Wir wollen die Kinder dazu befähigen, die eigenen Gefühle (positive wie negative) zu erkennen, mit diesen umgehen und sie ausdrücken zu können.

Damit wird eine Basis für die individuelle persönlichkeitsstärkende Entwicklung des Einzelnen geschaffen und gleichzeitig eine Voraussetzung für das Wachsen harmonischer sozialer Beziehungen. Den Kindern werden eine Fülle von Möglichkeiten angeboten, ihre Fähigkeiten zur Empathie zu entwickeln und damit die Fähigkeiten:

  •  andere Meinungen anzuhören, zu respektieren sowie die eigene Meinung auszusprechen
  •  Verständnis für die Verschiedenheit anderer zu entwickeln
  •  Mitgefühl zu zeigen
  •  Konsequenzen eines bestimmten Handelns zu erkennen
  •  Verantwortung zu übernehmen.


Gemeinsame Regeln und Rituale begleiten die Kinder in diesem Entwicklungsprozess. Die Pädagogen werden dabei sensibel und hellhörig auf die Gedanken und Gefühle der Kinder achten, die Kinder begleiten und Situationen schaffen, in denen sie gemeinsam mit den Kindern Dinge tun, durch die die Kinder Selbstvertrauen gewinnen und zu Persönlichkeiten heranwachsen, die Zutrauen in die eigene Kraft haben. 

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